14. Januar 2012
Reichenbach-Homepage

Diese in meinen Augen skurrile Geschichte die ich hier erzähle, ist mir vor einigen Jahren passiert
und werde sie mein Leben lang nicht vergessen.

Vor 22 Jahren hat mein Bruder geheiratet, da seine Braut gebürtige Kroatin ist, organisierten die
beiden ein riesiges 3 tägiges Hochzeitsfest in ihrer Heimat. Bevor es losging wollte ich einige
Wertgegenstände von meinem Vater und mir zur Bank bringen und in meinem Schließfach deponieren.
Ich fuhr über den Santis-Claus nach Gengenbach, parkte direkt vor dem Fotogeschäft Atelier mein Auto
und ging von dort zu Fuß zur Bank, um die Wertsachen im Schließfach zu deponieren. Inzwischen machte sich
mein knurrender Magen bemerkbar, worauf ein leckerer „Zwetschenkuchen“ von der Bäckerei Dreher her musste.
Danach wollte ich schleunigst wieder nach Hause, um noch einige wichtige Dinge zu erledigen.
Ich ging von dort auf die gegenüberliegende Straßenseite zu meinem Auto und wollte es aufschließen.
Aber so einfach gestaltete sich dies dann doch nicht, da ich in der einen Hand meinen „Zwetschenkuchen“,
in der anderen Hand den Schließfachschlüssel und die Tasche der Wertsachen hielt.

Instinktiv legte ich die Tasche auf das Autodach, klemmte den Schließfachschlüssel unter die Achselhöhle
und schloss auf. In dem Moment ist mir eingefallen, das ich ja noch ein paar Fotorollen bräuchte!!!!
Also Tasche in das Auto, Autotür wieder abgeschlossen und rein in das Fotogeschäft.
Nach dem Kauf und einem kurzen Plausch mit dem Inhaber, ging es gut gelaunt wieder über den Santis Claus gen Heimat.
Exakt auf der Höhe des Santis-Claus-Sportgeländes wurde mir siedend heiß.
Sch…., wo habe ich den Schließfachschlüssel ?????? Mit einer Vollbremsung begann die Suche!!
Zuerst die Taschen….., dann das Auto…., alles ohne Erfolg, ich weiß nicht mehr wie lange ich suchte,
aber irgendwann fiel mir es wie Schuppen von den Augen. Den doofen Schlüssel hatte ich mir doch
unter die Achselhöhle geklemmt und beim Aufschließen muss er mir unbemerkt runtergefallen sein.

Mein Adrenalinspiegel stieg ins unermessliche, mein Herz klopfte, mir wurde noch heißer als mir eh schon war.
Ich jagte mit gefühlten 150 km/h über den Santis-Claus wieder zurück nach Gengenbach,
weil mir die Situation mit dem Schlüssel einklemmen wieder einfiel, war mir der Sache aber nicht
soooo 100%zig sicher. Im Städtchen angekommen, fuhr ich schnurstracks zu dem Parkplatz,
der aber zu diesem Zeitpunkt wieder belegt war. Ich kroch auf allen vieren um das Auto herum,
suchte den Platz auch unter dem Auto gründlich ab. Immer im Bewusstsein, das ich dabei wohl keine
gute Figur abgebe, -die ersten Passanten wurden auf mich schon aufmerksam- machte ich trotzdem weiter.
Irgendwann sah ich es dann doch ein, dass dies keinen Sinn mehr macht. Entweder wurde der Schlüssel
zwischenzeitlich gefunden, oder ich habe ihn ganz woanders verloren, aber ich hätte schwören können,
das mit den Achselhöhle……. , doch was nun???

Ich überlegte kurz, dann ging/rannte ich in die Bankfiliale und erläuterte der zuständigen
Banksachbearbeiterin die Sachlage. Sie beruhigte mich und meinte, dass wenn jemand den Schlüssel
gefunden und versuchen würde an das Schließfach zu kommen, kein Chance hätte und ich aber für die
Folgekosten aufkommen müsse. Ich war nun zwar ein bisschen beruhigt, aber eben nur ein bisschen
und dann sprach DIESE DAME schon von Folgekosten. Als nächstes ging ich zum Fundbüro und fragte nach,
ob bei Ihnen in der letzten Stunde ein Schlüssel abgegeben wurde, leider blieb auch dies ohne Erfolg,
zur Sicherheit hinterlegte ich noch meine Telefonnummer. Ich gab auf, der Schlüssel war weg und würde
auch wahrscheinlich nie mehr auftauchen. Das kommt halt dabei raus, wenn man so Schusselig ist,
dachte ich in diesem Moment. (Ich bin in meiner Verwandtschaft nicht der einzige, mit dieser Schusseligkeit,
es gibt da einige, die dauernd etwas suchen, Schlüsselbund, Geldbörse etc. ...........)

Enttäuscht ging ich zu meinem Auto, auf dem Weg dahin begegnete ich wieder dem Besitzer des Ateliers,
der gerade die Auslagen vor seinem Geschäft ausrichtete. Er fragte mich besorgt, ob es mir nicht gut ginge
(ich sah wohl schon ein wenig verwirrt aus) Wir gingen zusammen in seinen Laden, er hinter
und ich vor der Ladentheke stehend, erzählte ich ihm die ganze Geschichte und das ich mir so sicher war,
das ich den Schlüssel mit Sicherheit nur deshalb verloren habe, weil ich mit vollen Händen
die Autotür nicht aufgeschlossen bekam und ich deshalb diesen doofen Schließfachschlüssel mir
unter den Arm geklemmt habe. Theatralisch spielte ich ihm die Situation nach,
in dem ich irgendeinen Gegenstand unter meinen Arm klemmte und tat, als wolle ich die Autotür öffnen.
Dabei fiel der Schlüssel vor meine Füße, ich schaute auf den Boden, mir verschlug es die Sprache.
Mein gegenüber stutzte, denn ich stierte sprachlos und ungläubig zugleich, gefühlte 5 Minuten auf den Boden.
Ich konnte mir das nicht erklären, was ich da sah, das konnte sooo nicht sein.........

Aber da lag er wirklich, genau zwischen meinen Füßen, neben meinem Autoschlüssel, mein SCHLIESSFACHSCHLÜSSEL.